Von der Zimmernachbarin zum Bus gefahren? Check. 6,5 Stunden Busfahrt von Cairns zurück nach Townsville? Reibungslos. 5 Stunden Aufenthalt in diesem süßen Städtchen, welches ich auf der Hinfahrt übersprungen habe, ausgefüllt mit superleckerem Eis (Brownieeis, mit Browniestücken im Eis!!) und bummeln (Zugegeben, es war Sonntagnachmittag und alle Geschäfte zu)? Erledigt. 26 Stunden Busfahrt von Townsville nach Alice Springs?

Och ne, das wäre zu einfach. Lass uns doch lieber um zwei Uhr morgens mit dem Bus liegen bleiben, weil irgendein Schlauch kaputt ist und getauscht werden muss. Dauert auch nur sechs Stunden bis der Mechaniker kommt.

Immerhin bekamen wir einen wunderschönen Sonnenaufgang zu sehen und irgendwann ging es auch wieder weiter. Nach insgesamt 44 Stunden Reisezeit erreichten wir weit nach Mitternacht Alice Springs. Unsere beiden Busfahrer waren so herzensgut, uns vier Mädels ein Taxi zu bestellen und auch zu warten, bis wir sicher in diesem verstaut waren.

Alice Springs ist an sich ein süßes kleines Städtchen. Ich habe mal wieder einige Bushwalks unternommen, durch den botanischen Garten und raus zur alten Telegrafenstation, der Stelle, an der Alice Springs unter dem Namen Stuart gegründet wurde.

Ansonsten war entspannen, Blog schreiben, nette Leute treffen, schwimmen und ein Besuch im Museum angesagt.

Nach zwei Tagen ging die Reise ins Herzen Australiens dann weiter. Yulara ist ein großes Resort mit verschiedenen Hotels und Restaurants, 25km von Uluru entfernt. Sehr touristisch, sehr teuer und sehr aus dem Boden gestampft. Eigentlich absolut nicht meine Art zu reisen, aber unumgänglich, wenn man dieses Wahrzeichen Australiens sehen möchte.

Und das ist es wert. Meinen ersten Sonnenuntergang habe ich von einem Aussichtspunkt etwas außerhalb des Resorts genossen und hatte dabei keinerlei Menschen um mich herum. Die einzige Gesellschaft war eine recht zutrauliche Bartagame, die auch direkt als Model gecastet wurde. Ein sehr schöner Abend.Ich habe auch noch zwei Auf- sowie einen Untergang innerhalb des Nationalparks gesehen, welche zwar schön, allerdings nicht umwerfend waren. Es gibt, sinnvoller Weise, Plattformen zu denen die Menschen mit Bussen gebracht werden. Allerding sind diese so angelegt, dass die Sonne auf die jeweilige Felsenformation draufscheint, anstatt hinter ihr am Himmel zu stehen. Zudem bin ich einfach kein Fan von Menschenmassen.

Wunderschön und extrem beeindruckend waren allerdings die Wanderungen, die ich jeweils direkt im Anschluss an den Sonnenaufgang unternommen habe. Einmal durch das „Tal der Winde“in Kata Tjuta (Was übersetzt viele Köpfe Bedeutet), einer etwas unbekannteren Felsenformationen wenige Kilometer von Uluru entfernt und einmal den Weg um den roten Felsen herum.

Mein Tagesprogramm reichte somit meistens von vier Uhr morgens aufstehen, bis elf Uhr mittags zurück im Hostel. Die Wanderungen wären in der Mittagshitze nicht mehr möglich gewesen und einige Wege werden sogar ab einer bestimmten Zeit geschlossen. Und das obwohl wir zur Zeit nur circa 35 Grad haben, was für die Wüste im australischen Sommer nicht viel ist. Grade bei den Sonnenaufgänge war die Kälte auch noch sehr gut spürbar.

Den Rest des Tages bis zum Sonnenuntergang habe ich mit schlafen, essen und fotografieren lernen verbracht. Gestern habe ich meine Zeit genutzt um mich mit Astrologie zu beschäftigen. Nach einer Dokumentation eines aktuellen australischen Forschungsprojekt über den Nachthimmel, habe ich meine Zeit in der kleinen „Astrohütte“ (nicht meine Wortwahl) verbracht, bevor es Abends endlich rausging um die Sterne zu sehen und noch mehr über deren Entstehung, Entfernung und Untergang zu lernen, sowie sie durchs Teleskop zu  betrachten. Leider hatten wir Vollmond. Eine Tatsache, die es deutlich erschwert am Nachthimmel etwas zu betrachten, die allerdings auch für schöne Bilder sorgt.

Ein weiterer nächtlicher Programmpunkt war das Field of lights. Eine Lichtinstallation am Fuße des Uluru, deren Märchenhaftigkeit mit der Kamera sehr schwer einzufangen ist.

Es war unglaublich diese, für einige Menschen so heilige und für alle anderen immer noch beeindruckenden, Felsformationen zu sehen und sie zu umwandern. Der Anblick, der mir zunächst das Gefühl gab eine Postkarte anzuschauen wurde realer, je näher ich kam.

Auch wenn ein oder zwei Tage weniger vermutlich gereicht hätten und ein paar Menschen weniger auf den Plattformen und diese an den richtigen Stellen perfekt gewesen wären, waren es schöne, beeindruckende, lehrreiche Tage in denen ich auch wieder ein paar interessante und lustige Menschen getroffen habe.

Ich liebe dieses Land.

Ich hoffe ihr folgt weiterhin meinem Rucksack, auch wenn die nächste Strecke etwas länger ist. Ich melde mich wieder aus Neuseeland.

Liebe Grüße,

Eure Lara

 

Ab durch die Mitte

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3 Gedanken zu „Ab durch die Mitte

  1. Lara, was du alles in Australien erlebst klingt und sieht den Bildern nach zu beurteilen wunderschön aus. Ich finde du reist genau in der richtigen Art und Weise. Immer wenn wir uns sprechen merke ich, dass du entspannt alles auf dich zu kommen lässt und die Augenblicke einfach genießen kannst. Gleichzeitig schaffst du es, die Dinge zu machen, die du dir vor deiner Reise schon vorgenommen hast. Ich hoffe das bleibt so und ich bin mir sicher, dass du nun erstmal die Zeit mit Marie in Neuseeland genießen wirst.
    Hab dich lieb
    Deine Friedi

  2. Hey Hexe,
    ich bin ja schon ein bisschen neidisch auf deine ganzen Erlebnisse. Du schickst uns wirklich tolle Bilder (dank neuer Kamera 😉 ). Ich bin schon sehr gespannt, was in Neuseeland so alles auf dich wartet, auf jeden Fall „Marie“. Mittlerweile bist du ja auch gut gelandet und bereit für neue Abenteuer.
    Nehmt alles mit, macht wunderschöne Ausflüge, sammelt viele neue Erfahrungen und habt eine tolle Zeit miteinander.
    Auf 6 tolle Wochen für unsere kleinen Weltverbesserinnen 😉
    Ganz liebe Grüße auch an Marie, hdgdl Mami

  3. HT,
    wünsche dir einen guten Flug nach Neuseeland und mehr Glück mit deinen Fortbewegungsmitteln.
    Weiterhin viel Spaß,ich freue mich auf weitere tolle Berichte.

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