Ein frohes neues Jahr euch allen. Vielen lieben Dank für die Weihnachts- und Neujahrswünsche die Marie und mich erreicht haben, ich hoffe ihr seid alle fröhlich und sattgegessen durch die Weihnachtstage gekommen und dann direkt gut weiter ins neue Jahr gerutscht.

Wir beide haben vor den Festtagen noch einmal die Wanderschuhe geschnürt und Mount Taranaki bewandert. Unsere etwas naive Euphorie den Gipfel besteigen zu wollen kam leicht ins Schlittern, als wir erfahren haben, dass sowohl Steigeisen als auch alpine Erfahrung in Eis und Schnee erforderlich seien. Unsere Wahl fiel daher auf einen zweitägigen Rundweg unterhalb der Schneegrenze, welcher sich als wunderschön und absolut lohnenswert herausstellte.

Nachmittags an der Hütte angekommen trafen wir durch Zufall eine sehr nette Österreicherin wieder, die uns schon auf dem Great Walk begegnet war. Nach zwei in der Sonne verquatschten Stunden, wollten wir schließlich unser Zelt neben der Hütte aufbauen… Schon zu diesem Zeitpunkt eine äußerst windige Angelegenheit. Als abends auch noch immer dunklere Wolken aufzogen, haben wir kurzerhand wieder abgebaut und unser Nachtlager auf den Hüttenboden verlegt.

Vom Nationalpark aus ging es schließlich am nächsten Tag mit viel guter Laune, lauter Musik und äußerst klangvollem Mitsingen den Surf Highway hinunter und weiter nach Wellington. Dort haben wir die Weihnachtstage verbracht und obwohl es die drei bisher regnerischsten Tage unseres Aufenthalts in Neuseeland waren, oder vielleicht deswegen, wurde es sehr gemütlich.

An Heiligabend gab es morgens zur Feier des Tages ein ausgedehntes Frühstück und dann eine warme Stranddusche. Nachdem wir nachmittags Wellington erkundet und Weihnachtslieder auf einem Parkplatz gesungen haben (wir waren mit kostenlosen Donuts angelockt worden) ging es abends richtig schön italienisch essen. Wir haben uns Gnocchi, Risotto, Pizza und Tiramisu geteilt und alles war so unglaublich lecker.

Der nächste Tag wurde kurzerhand zum Kinotag erklärt, da es erstens noch viel stärker regnete als am Tag zuvor und zweitens aufgrund des Feiertages so gut wie alles geschlossen hatte. Somit haben wir dann in einem alten Theater den Film „The Greatest Showman“ geguckt und waren so begeistert, dass der Soundtrack einen festen Platz in unserer Roadtripplaylist gefunden hat.

Am Abend des zweiten Weihnachtstages hatten wir die Fährüberfahrt auf die Südinsel gebucht. Die Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang wurde uns allerdings von Wolken verschleiert. Das Auf- und Abfahren auf die Autofähre plus das Weiterfahren zum Campingplatz in Dunkelheit und Regen haben problemlos geklappt. Das Autofahren in Neuseeland macht generell ziemlich viel Spaß. Die Straßen sind zumeist sehr kurvig und haben wunderschöne Ausblicke auf Berge, Seen und das Meer. Dank einiger kleiner Zwischenfälle hat sich mittlerweile auch unser Verständnis von Autos verbessert und wir könnten schon quasi selber als Automechaniker arbeiten… Voraus gesetzt Starthilfe geben und Kühlwasser auffüllen sind die einzigen erforderlichen Qualitäten.

Auf der Südinsel war die Devise: Sylvester wollen wir in Queenstown feiern, also so schnell wie möglich die 850 Kilometer runterfahren. Auf dem Weg haben wir dann noch mit Delfinen am Strand gefrühstückt, den Franz Josef Glacier besucht, Isthmus Peak bestiegen und den Wanaka Tree fotografiert

.  

 

Sylvester haben wir dann tatsächlich in Queenstown verbracht und als erste Zeitzone dieses neue Jahr begrüßt. Nach einer schönen Nacht mit viel Tanzen, ein wenig Trinken, der üblichen Feierfalafeltasche und dem ewigen Warten auf ein Taxi fielen wir hundemüde in unseren Van. Sehr belebend wirkte dann am nächsten Morgen das Neujahrsschwimmen im wunderschönen Wakatipusee.

Unsere nächste Wanderung fand im Norden von Queenstown statt und führte uns auf Mount McIntosh. Die Nacht verbrachten wir diesmal erneut in der Hütte, sogar geplanterweise. Der Weg war zum Glück recht unbekannt und wir mussten uns unser Nachtquartier, welches nur über vier Betten verfügte, nur mit einem Brasilianer teilen. Mit diesem haben wir Gespräche über Gott und die Welt geführt (wortwörtlich, er war angehender Missionar).

Die Hütte war ein Traum, wie sie so einsam und abgeschieden dalag. Der vierstündige Weg hinab, den wir am nächsten morgen pünktlich zum Sonnenaufgang angetreten haben, war eher als langweiliger, aber steiler Albtraum zu beschreiben, aus dem wir zum Glück nach nicht allzu langer Zeit aufwachten. Mein bisher am wenigsten favorisierter Wanderweg, der mich die anderen umso mehr schätzen lässt.

Für den nächsten Tag hatten wir eigentlich geplant einige Stunden auf dem Routeburntrack, einem weiteren Great Walk, zu verbringen, aber da wir beide immernoch ziemlich müde waren und schwere Beine hatten, blieb es lediglich bei einem kurzen Spaziergang.

Seit drei Tagen sind wir nun wieder in Queenstown. Die Stadt ist recht klein, aber ziemlich schön und verfügt über eine Vielzahl schöner Bars, Cafés und Restaurants. Hier werden wir noch eine Woche bleiben, bevor es für mich weiter nach Christchurch und von da aus  zurück nach Australien geht.

Liebe Grüße,

Eure Lara

 

 

Immer weiter wandern wir…

Beitragsnavigation


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert