Oh mein Gott ein Frottee Handtuch!!! Ja ich weiß die kleinen Dinge von Tag zu Tag mehr zu schätzen. Und die letzte Woche hier in Melbourne beinhaltete neben den kleinen Freuden des Lebens auch viele große.

Ich hatte das unglaublich Glück für nun mehr über eine Woche bei einer echt australischen Familie am Rande Melbournes zu Gast zu sein. Ihre Tochter Sienna war vor zwei Jahren die Austauschschülerin einer Freundin von mir.

Direkt nach meinem ersten auf Instagram geposteten Bild, damals noch aus Sydney,  bot sie mir an bei ihr zu übernachten, wenn ich nach Melbs komme. Ein Angebot was man nicht ablehnen kann.

Meine erklärten Ziele für die Zeit dort: Auto kaufen, Job finden, Freunde wiedersehen.

Manches ist einfacher als anderes. Morgens um halb acht gelandet habe ich den Großteil des ersten Tages damit verbracht nach Autos zu schauen. Mein unendlich liebenswürdiger Papa hatte sogar eine Liste zusammengestellt nach welchen Autos ich wo schauen sollte.

Sagen wir mal so: Die Gurkerei und Umsteigerei via Bus und Bahn durch die Randbezirke mindert den Wunsch nach einem Auto nicht.

Nach einer Testfahrt und einem Werkstatttermin für den nächsten Tag ging es dann weiter in mein neues Zuhause auf Zeit. Nach einem warmen Willkommen, einer heißen Dusche und  der Freude über bereits erwähntes Frotteeandtuch fuhren wir zurück in die Stadt.

Ich sollte das erste Mal in meinem Leben ein Cricketspiel sehen. Glücklicherweise war es die kurze circa zwei bus drei stündige Variante und keines der Spiele die fünf Tage dauern.

Dank den Erklärungen von Siennas Vater Ross hatte ich nach einer Stunde sogar die Spielregeln verstanden. In der zweiten Hälfte fühlten auch die Möwen sich ermutigt mitzuspielen und bezogen Stellung auf der Rasenfläche.

Das Spiel war sehr kurzweilig und hat uns einige lustige Stunden beschert, wozu das Publikum durchaus beitrug. Neben dem Brauch sich leere Fastfood Chickennugget Eimer auf den Kopf zu setzen und der Angewohnheit des Kameramannes absolut gelangweilte Zuschauer einzufangen, wurden wir auch durch die absolut ausgereiften Tanzkünste des vor uns Sitzenden erheitert.

Zum krönenden Abschluss gingen Sienna und ich nach dem Spiel noch etwas feiern.

Die nächsten Tage verliefen ähnlich: Tagsüber rumfahren und Autos suchen und dann einen richtig guten Abend verbringen.

Beim Werkstatttermin stellte sich heraus, dass ich das Auto wohl lieber nicht kaufen sollte, die Liste der Mängel verlief sich ins Bodenlose.

Abends trafen wir uns dafür mit Emily und Nicola auf dem Queen Victoria Nachtmarkt um zunächst ordentlich zu schlemmen und im Anschluss im Park zu quatschen.

Die Quintessenz die Sienna mitgenommen hat: Gemüse immer waschen, es könne sich jemand darauf erleichtert haben. Denn natürlich habe ich mit meinen englischen Freundinnen mal wieder diverse Farmgeschichten rausgekramt und Neuigkeiten ausgetauscht.

Der nächste Tag verlief in Sachen Auto wesentlich besser. Nach einer erneuten Probefahrt und der Abgabe des Autos in der Werkstatt hatte ich sogar den Luxus, bis zum Bahnhof gefahren zu werden, anstatt den Bus zu nehmen.

Abends ging es mit Em und Nic Pinguine beobachten (es zeigte sich immerhin einer) und Eis essen (wie in alten  Zeiten).

Aus meinem Plan am Freitag ein Auto zu haben und am Wochenende  abzureisen wurde dann doch nichts, da die Werkstatt nicht vor Montag mit der Reparatur fertig sein würde. Glücklicherweise war die Verlängerung meines Aufenthaltes gar kein Problem.

An dieser Stelle nochmal ein riesen Dankeschön an euch fünf: Ich hätte mich in eurer Familie und in eurem Haus nicht willkommener fühlen können, ihr seid einfach alle großartig.

Das Wochenende verlief recht faul mit vielen Brettspielen, Stadt-Land-Fluss Runden, Billiardduellen, Abkühlen im Pool und Pizza essen. Das Haus wurde noch ein bisschen lustiger, als auch Siennas Schwester aus dem Urlaub zurückkam.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Autoausstattung. Von Ross mehrer Stunden durch die Gegend gefahren, dabei zeitweise von den beiden Mädels begleitet hatte ich am Ende des Tages Geschirr, Gaskocher, Lichterkette, Bettlaken und Decken, Starthilfekabel und Öl, Vorhänge, neues Nähzeug und ähnliches. (Ausstattungs vorher nachher Bilder werdet ihr zu sehen bekommen, wenn ihr weiterhin meinem Rucksack folgt).

Auch die geplante Abreise am Montag musste verschoben werden, da der erste Termin für die Registrierung meines Autos Mittwoch lag.

Zum Beginn der Woche hab ich mir noch etwas mehr von der Innenstadt angesehen und Dienstag endlich mein Auto abholen können. Auch die Registrierung verlief problemlos und eine Matratze hab ich ebenfalls noch bekommen.

Am letzten Abend gabs ein großes Familydinner mit den Großeltern. Danach durfte ich in der Garage noch ein Weilchen in die Welt der Modelleisenbahnen eintauchen und alle Anwesenden damit neidisch machen, dass ich schon im Miniaturwunderland war.

Es war einen unglaublich schöne Zeit und ich habe sowohl Auto als auch Job gefunden, alte Freunde wiedergesehen und neue dazu gewonnen.

Am Donnerstag morgen ging es dann 5,5 Stunden hoch ins Inland nach Griffith. Also wieder zurück nach NSW. Eigentlich hätte ich Pflaumen pflücken sollen, aber wie das nun mal so ist mit der Farmarbeit, die Pflaumensaison hat doch noch nicht so richtig angefangen.

Ich würde sagen zu meinem Glück. Montag fange ich für zwei bis drei Wochen auf einer sehr kleinen Farm an und werde stündlich mit Mindestlohn bezahlt. Was genau da auf mich zukommt könnt ihr hoffentlich bald lesen. Die Bücherei hier hat netterweise freies Wlan und Strom.

Bis dahin brüte ich mal bei nächtlichen 30 Grad in meinem Auto und nähe Vorhänge.

Liebe Grüße,

Eure Lara

 

Melbs- Zu viel erlebt für eine kurze Überschrift

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Ein Gedanke zu „Melbs- Zu viel erlebt für eine kurze Überschrift

  1. Hallo Lara
    Hattest ja ein riesiges Glück in so eine tolle Familie zu landen.Dein Autokauf war ja etwas schwierig,aber auf dem Foto seht ihr beide toll aus.Die Erlebnisse in Melbourne werden dein ganzes Leben in deiner Erinnerung bleiben.Morgen beginnt nun wieder deine Farmarbeit.Hoffentlich ist es nicht so heiss und du lernst ein paar nette Kollegen kennen.Wir drücken dir die Daumen und warten auf einen neuen Bericht
    Eine schöne Zeit und alles Liebe
    Opa u.Oma

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