Endlich wieder Schwielen an den Händen und Geld auf dem Konto. Meine erste Arbeitswoche:

Nachdem ich Sonntag den ganzen Tag mit gepflegtem Nichtstun verbracht habe, sowie eigentlich das ganze Wochenende, ging es Montag wieder raus aufs Feld.

Wir arbeiten zu viert auf einer Pflaumen- und Traubenfarm und sind glücklicherweise nicht zum Pflücken angestellt. Wir, das bedeutet zwei gemeinsam reisende Franzosen, die ich schon auf dem Campingplatz kennengelernt hatte, ein niededländischsprachiger Belgier und ich.

Es ist unglaulich angenehm, dass wir nur so wenige Leute sind und sowohl unsere Arbeitsaufträge als auch unser Geld direkt vom Farmer bekommen. Kein Hostel, kein Contractor.

Unsere Arbeit bisher bestand darin die unteren Äste von Pflaumenbäumen abzuschneiden, Bleche, auf denen die Pflaumem später getrocknet werden, mit dem Hochdruckreiniger sauberzumachen und ein Haus zu säubern. Besagtes Haus wird wohl grade renoviert und wir haben mal durchgewischt, damit der Maler nicht so viele Spinnweben in seiner Farbe hat.

Außerdem hatten wir die spaßige Aufgabe Schläuche sauber laufen zu lassen. Die Felder werden mit einer Tröpfchenbewässerung gegossen. Das bedeutet, es liegen lange Schläuche in den Baumreihen mit kleinen Löchern an jedem Baum um diesen zu tränken. Am Ende befindet sich ein großes Ventil. Unsere Aufgabe: Zehn dieser Ventile aufdrehen, warten bis der ganze Matsch aus dem Schlauch rausgelaufen ist, Ventile wieder zudrehen. Und weiter gehts…

Diese Arbeit lässt Zeit für den ein oder anderen Plausch.

Meine derzeitige Arbeitsstelle ist definitiv die beste Farmarbeit die ich bisher hatte und der einzige Nachteil ist, dass wir diese Woche nur 37 Stunden arbeiten durften. Aber die nächste soll wohl eine sieben Tage Woche werden.

Ansonsten gibt es nur positives zu berichten. Der Chef ist nett, mit meinen Kollegen verstehe ich mich gut, wir arbeiten zumeist in zweier Teams und auch das funktioniert hervorragend. Donnerstag habe ich zudem noch endlich Tag 44 und somit die erste Hälfte meiner Farmarbeit beendet und am Freitag gabs zum Feierabend noch kalte Getränke.

Das Wetter ist zum Glück Dienstag auch merklich abgekühlt, was wieder einen guten Schlaf ermöglicht. Meine Abendgestaltung besteht zumeist aus kochen, essen, versuchen zu lesen und dann doch um neun schon im Bett liegen. Es ist aber auch zu gemütlich.

Das freie Wochenende habe ich genutzt um in den nördlich gelegenen Cocoparra Nationalpark hochzufahren. Der eigentliche Plan war es, dort eine Nacht zu campen und ein paar Bushwalks zu unternehmen.

Der erste Spaziergang ging circa eine Stunde durch eine Schlucht und war ziemlich schön. Am Ende begegnete mir mal wieder ein Waran. Diesesmal in einem Baum sitzend und jede meiner Bewegungen mit den Augen oder sogar mit einem Kopfdrehen verfolgend.

 

Der Campingplatz war menschenleer und komplett in der Wildnis gelegen, weshalb ich meine Übernachtungspläne doch nochmal überdachte. Die neue Idee lautete nochmal zwei bis drei Stunden zu laufen und dann zu meinem gewohnten Campingplatz zurückzukehren.

Was soll ich sagen… Ein Ford Falcon ist kein Geländewagen. Der Hinweg über Kiesstraßen war zwar holprig aber ohne Probleme überwindbar. Den Weg den Google Maps mich dann zum nächsten Wanderstart schickte war leider vom Regen völlig ausgewaschen und voller Kuhlen.

Ich sag nur so viel: Mein Auto hat sich tapfer geschlagen, aber die australische Großfamilie die mit ihren drei weißen Geländewagen vorbeikam erzählt vermutlich noch länger von der jungen, dummen Deutschen deren goldenes Auto sie aus dem Dreck ziehen mussten.

Wieder eine Erfahrung mehr und immerhim habe ich auch noch Kängurus und Emus über die Straße laufen sehen.

Liebe Grüße,

Eure Lara

Back to work

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Ein Gedanke zu „Back to work

  1. Hallo Lara
    Habe eben deinen Blog gelesen.Die Arbeit scheint dir Spass zu machen und das Umfeld auch zu stimmen.Es klingt alles positiv.Es ist ja auch gut wieder etwas Geld zu verdienen.Deine Unternehmungen sind sehr mutig.Mute dir und deinem Auto nicht zuviel zu.Es ist aber gut.dass du immer nette Menschen triffst,die dir helfen.Das nette Tierchen im Baum hätte ich bestimmt nicht entdeckt.Wir wünschen dir eine arbeitsreiche Woche und ein angenehmes Klima.Hier alles O.k.
    L.G.auch von Opa Oma

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