Unsere geliebte Tomatenfarm ist leider aufgrund des schlechten Wetters geschlossen worden und wir haben nichts mehr zum Ernten. Nachdem wir nun fünf Tage dumm rum saßen, begann Montag unser neuer Job auf einer Gemüsefarm.

Von vornherein sei gesagt, dass ich sehr glücklich bin wieder Arbeit zu haben, weil ich die Rumsitzerei nicht mehr ertragen konnte. Natürlich hatten wir auch sehr schöne freie Tage (Beweisfotos vom Strandtag in Horseshoebay werden im Artikel eingebaut), aber ich bin nun mal zum Arbeiten hier und brauche meine 88 Farmtage, die ich gerne so schnell wie möglich absolvieren möchte.

Von Montag bis Freitag habe ich daher Auberginen, Paprika und Chilis gepflückt. Gesegnet seien die Tomaten. Die neuen Früchtchen werden nämlich nicht mehr von der Maschine aus gepflückt, sondern per Hand in den Eimer. Das bedeutet, den ganzen Tag vornüber gebeugt in der Sonne zu stehen und möglichst viele Eimer zu füllen. Dabei sind Chilis und Paprika noch ganz angenehm zu pflücken und bringen auch mehr oder weniger gutes Geld.

Auberginen hingegen sind einfach nur widerlich. Diese können nämlich nicht abgepflückt, sondern müssen geschnitten werden, was zu immensen Blasen an den Händen führt. Zudem sind ihre Blätter mit Dornen besetzt, weshalb meine Arme aussehen, als hätte ich eine aggressive Katze, die ich den ganzen Tag nur provozieren würde. Es gibt zwei verschiedene Auberginenarten. Während sich mit der Kleineren von beiden wenigstens noch Geld verdienen lässt, 1.90 Dollar pro Eimer, bekommen wir für einen Eimer der größeren Sorte grade mal 70 Cent. 

Grundsätzlich läuft es so ab, dass wir uns die Eimer stapelweise vom Pickup holen müssen, der immer mal wieder vorbeikommt. Die vollen Eimer bleiben an Ort uns Stelle stehen und werden mit einer Wäscheklammer versehen, wobei jeder Pflücker eine andere Farbe hat. Nach und nach sammeln die sogenannten „bucketboys“ die Eimer ein und verladen sie, nachdem sie die Klammer eingesteckt haben. Ich habe bisher jeden Tag mitgezählt, wie viel ich gepflückt habe und bin mal auf die Abrechnung am Dienstag gespannt.

Das meiste Geld lässt sich im Shed verdienen. Das Shed ist die Halle, in der die gepflückten Früchte sortiert und verpackt werden. Ich habe dort bisher an zwei Nachmittage Chilis sortiert, nach grade, krumm, rot, grün und rot-grün. Jap, es ist ganz genau so langweilig wie es sich anhört, vor allem, weil wir im Gegensatz zu unserem Arbeit im Feld, hierbei keine Musik hören dürfen. Aber dieser Job wird immerhin stündlich bezahlt. Es ist allerdings unvorhersehbar, wer zu welcher Zeit im Shed arbeitet. Irgendwann kommt einer der Supervisor, verlangt den Beutel mit den Klammern zurück und schickt einen zum Auto des Farmers.

Als wir Freitag erfahren haben, dass wir den Samstag frei haben, habe ich mich zum ersten Mal über einen freien Tag wirklich gefreut, einfach weil die Arbeit so anstrengend ist. Als allerdings gestern Abend um neun Uhr die Sms kam, wir hätten Sonntag auch noch frei, habe ich mich nicht mehr gefreut.

Immerhin hat mir das die Zeit gegeben, euch mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen, auch wenn der zugegebenermaßen nicht so unheimlich spannend ist. Aber in anderthalb Wochen beginnt dann das Reisefieber wieder. Der restliche Plan für heute besteht aus Kuchen backen, Schwimmen gehen und Reisepläne schmieden.

Ich wünsche euch einen erholsamen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Eure Lara

 

Auberginen, Chilis & Paprika

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Ein Gedanke zu „Auberginen, Chilis & Paprika

  1. Hallo Lara
    Dein Bericht klingt ja trotz der vielen Arbeit noch sehr optimistisch. Aber jetzt folgt das große Reisen. Du hast es dir sicher verdient. Wir wünschen dir,dass du nette Menschen trifft, weiterhin viel Schönes erlebst und freuen uns auf den nächsten Bericht. L.G. Opa u. Oma

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