Der schönste Strand der Welt, unter Wasser atmen, auf dem Deck tanzen und beim Mittagessen Freunde finden.
Der erste Tag in Airlie Beach war sehr entspannt, aber nicht unbedingt als gesellig zu bezeichnen. Ich habe zwar nicht viele Leute in Bowen zurückgelassen, die ich als gute Freunde bezeichnen würde, aber ein paar Personen gab es schon, die mir über die Zeit sehr ans Herz gewachsen sind und den Abschied erschwert haben. Daher hatte ich an meinem ersten Tag zurück auf Reisen nicht das Bedürfnis neue Leute kennenzulernen und habe einen gemütlichen Tag an der Lagune mit Lesen verbracht.
Donnerstag hingegen ging es dann wieder richtig los. Zwei Tage und Nächte die Whitsundays erkunden, eine Inselgruppe vor der Ostküste Australiens. Im Gegensatz zu den sonnigen Bildern der Werbebroschüren, war das Wetter ziemlich stürmisch, der Himmel grau und die See rau. Dennoch war das Gefühl wieder auf einem Segelboot zu sein unheimlich schön. Der Begriff Segelboot ist noch ein wenig einzuschränken, da wir, entgegen meiner Erwartungen, ausschließlich den Motor als Antrieb genutzt haben.
Nach gut zwei Stunden Fahrt wurde der Anker ausgeworfen und wir durften das erste Mal vom Boot aus ins Wasser springen. Mit Neoprenanzug, da im November die Quallensaison anfängt. Nach einem extrem leckeren Abendessen, ein paar Trinkspielen, einigen auf dem Deck vertanzten Stunden und einer kurzen Nachtruhe wurden wir um 6.30 Uhr von den Klängen von Hakuna Matata geweckt.
Der Aufbruch in einen perfekten Tag. Nach dem Frühstück und einer weiteren rauen Fahrt (Ich bin sehr glücklich, dass ich nicht leicht seekrank werde und die Fahrten einfach genießen konnte) gelangten wir zum Tongara Beach. Einem zugegebenermaßen ziemlich hässlichen, kleinen Strand, der uns kurz rätseln ließ, warum wir zu einem Halt gekommen waren. Es stellte sich glücklicherweise heraus, dass dies nur die Anlegestelle für die Schlauchboote war, um nach einem kurzen Gang über die Insel zum Whitehaven Beach zu gelangen.
Ich weiß nicht, ob es tatsächlich der weißeste Strand der Welt ist, aber er ist definitiv unglaublich schön. Der perfekte Ort zu genießen, an diesem Tag schon drei Monate in Australien zu sein. Ich habe mich aus den Reisegruppen an Strand ein wenig rausgezogen und von einer kleinen Felsengruppe aus einfach den Blick auf Meer und Sand genossen und die Zeit mit ein paar Mädels verquatscht.
Auf der Weiterfahrt flogen uns allen die Salatblätter um die Ohren. Wraps und Sandwiches sind bei starkem Wind und Seegang gar nicht mal so leicht zu essen.
Nachmittags hatten wir die Möglichkeit schnorcheln und tauchen zu gehen. Da ich noch nie tauchen war und wir uns nunmal grade über dem Great Barrier Reef befanden, sah ich die Gelegenheit als optimal an, um etwas neues auszuprobieren. Es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.
Bevor es losging war ich kein bisschen nervös, sondern habe mich einfach nur gefreut. Unter Wasser war es dann schon ein wenig beklemmend, kaum kommunizieren zu können und absolut abhängig zu sein, vom Tank auf dem Rücken und dem Tauchlehrer. Meine Orientierung belief sich auf null.
Dafür wurden wir, kaum drei, vier Meter vom Strand entfernt, sofort von den Fischen als Schwarmmitglieder akzeptiert. Wir waren permanent umringt und haben viele einfach blaue, aber auch immer wieder unheimlich bunte, besonders aussehende Fische zu Gesicht bekommen. Es war für mich überwältigend, wie faszinierende die Unterwasserwelt ist, wenn man selber mittendrin schwimmt. Ich hätte es mir nie so vorgestellt.
Leider wurde aber auch sehr schnell sichtbar, wie zerstört das Riff ist. Der Untergrund, den ich im ersten Moment für Stein gehalten hatte, stellte sich kurz darauf als komplett zerstörte Korallenlandschaft heraus. Grau in grau, soweit das Auge reicht. Zu den lange bestehenden Problemen von Klimaerwärmung, Verschmutzung und ähnlichem, kam auch noch ein großer Sturm vor circa vier Monaten, dessen Folgen immer noch in ganz Queensland zu spüren sind.
So traurig dieser Anblick war, war das Erlebnis unter Wasser zu atmen für mich unglaublich faszinierend und etwas das ich unbedingt noch einmal erleben möchte.
Am nächsten Morgen folgte für mich die nächste, nie zuvor ausprobierte Aktivität, Stand up paddling. Es hat ziemlich viel Spaß gemacht und war auch gar nicht so schwer, allerdings grade mit Strömung ziemlich anstrengend. Nach ein paar Stunden schwimmen, paddeln, rutschen und Fotos schießen ging es dann schon wieder zurück in den Hafen von Airlie Beach.
Auf dem Boot habe ich mich zwar durchgehend mit allen Leuten ganz gut verstanden, allerdings war keine Person dabei mit der es wirklich perfekt gepasst hätte und mit der ich gerne noch mehr Zeit verbracht hätte. Wie leicht man solche Leute dann aber doch noch findet, könnt ihr hier in ein paar Tagen lesen.
Liebe Grüße,
Eure Lara
PS: Weitere Fotos folgen, wenn sie mir zugesendet wurden.
Immer wieder eine Freude deinen Blog zu lesen und zu hoeren, dass es dir gut geht! Traurig zu lesen wie zerstoert die unterwasserwelt ist… Als ich vor einer WOche nach Hong Kong geflogen bin konnte ich aus dem Flugzeug den Muell im Wasser sehen, ich glaube wir muessen wirklich zusammen die Welt retten…
Freu mich auf dich!
Marie
P.s. ich hab mein Handy verloren und deshalb kein Whatsapp…
Das freut mich:).
Wenn nicht jetzt, wann dann und wer, wenn nicht wir?
Wir sollten uns bald mal treffen und loslegen.