Manchmal kann ich es einfach nicht begreifen, wie viel Glück ich habe. Gestern ist meine bisher beste Farmarbeit zu Ende gegangen:

Nach dem freien Wochenende und einem halben Montag, gefüllt mit einem weiteren Hausputz, fing vergangenen Dienstag die Pflaumenernte an.

Wir vier Backpacker waren eingestellt worden um die Früchte auf Blechen zu verteilen, bevor sie zum Trocknen in dem Ofen geschoben werden.

Dafür legt eine Person die leeren Bleche aufs Laufband, eine Zweite verteilt die darauffallenden Pflaumen und zupft idealerweise die noch vorhandenen Äste und Blätter ab und die beiden letzten Arbeiter heben die Bleche wieder vom Laufband in das Rollregal.

Nicht schwer, aber auch nicht spannend.

Und jetzt kommt das Glück ins Spiel (Also mal abgesehen davon, dass wir sowieso schon auf einer kleinen, familiengeführten Farm arbeiteten, stündlich bezahlt wurden und in der Pause Kekse auf dem Tisch standen).

Chris unser Farmer hatte zwei Leute engagiert, die mit ihren Maschinen die Ernte für ihn erledigen sollten. Allerdings wurde noch eine Person mehr benötigt. Ich weiß bis heute nicht, ob es purer Zufall war oder ob es Gründe gab, jedenfalls fiel die Wahl auf mich.

Demnach habe ich die Vormittage der vergangenen Woche damit verbracht,  hinter einer Maschine durchs Feld zu laufen und Äste vom Laufband zu pflücken.

Zum Ablauf des Ernteprozesses: Eine Maschine umfasst mit einer Art Zange den Stamm des Baumes und schüttelt diesen.

Die andere Maschine steht auf der anderen Seite und fängt die Pflaumen auf einem Förderband auf. Dieses transportiert sie am Führerhaus vorbei und lässt sie in die auf der Rückseite platzierten Kisten fallen.

Der Job war zwar etwas anstrengender als in der Halle am Fließband zu stehen, aber auch etwas abwechslungsreicher und vorallem draußen.

Ich durfte auch noch eine Klingel drücken, wenn die Kiste voll war, sowie neue Kisten auf die Maschine laden.

Zudem hatte ich die Ehre acht Bartagamen zu retten, die aufs Förderband der Maschine gefallen waren, sowie mehrere Gottesanbeterinnen.

Mehr Abwechlumg geht doch kaum oder? Mehr Dreck und Staub auch nicht:

Übers Wochenende haben wir die letzten Pflaumen getrocknet und alle Regale wieder ordentlich verstaut. Bis Mittwoch konnten wir dann noch ein wenig Kleinkram erledigen, wie zum Beispiel die Wasserleitungen neu zu legen und noch einmal Unkraut zu jähten, bevor wir wirklich ausgearbeitet waren.

Somit sind die nächsten 15 Farmtage auch erledigt, 33 fehlen noch.

Der Farmer musste übrigens in der letzten Woche alle zwei Stunden aufstehen um die Bleche im Ofen zu tauschen. Seinen Job hätte ich definitiv nicht haben wollen.

So glücklich ich auch über meinen Job war, weiß ich doch, dass es nicht der spannendste Lesestoff ist.

Doch im Moment streiche ich hier in Griffith die Segel um am Wochenende Richtung Melbourne aufzubrechen und dann ab nächster Woche mit meinem Cousinchen die Südküste unsicher zu machen. Das wird großartig.

Wenn ihr an diesem Roadtrip teil haben wollt, braucht ihr nur weiter meinem Rucksack zu folgen.

Liebe Grüße,

Eure Lara

Glückspilz bei der Arbeit

Beitragsnavigation


4 Gedanken zu „Glückspilz bei der Arbeit

  1. Hey Lara, ich freue mich immer wieder zu lesen, wie Du trotz Maloche den Blick für die schönen Dinge nicht verlierst.
    Deine Augen leuchten trotz Dreck.
    Hut ab! Ich freue mich sehr, dass Du deine Reise so genießen kannst. Ich wünsche Dir und Lisa eine tolle Zeit und viele glückliche Momente.

  2. Hi Hexe
    Es ist immer spannend, deine Blogeinträge zu lesen….und über dein Schmutzfinkfoto habe ich herzlich gelacht….

    Das mit dem Glück scheint ja gut zu laufen für dich hoffe, das bleibt so.

    Für die Zeit mit Lisa wünsch ich dir super viel Spaß und gaan6 viele, tolle Momente. Genießt die Zeit zusammen

  3. Hallo Lara
    Dein Arbeitsbericht ist sehr interessant.Die Fotos von den ganzen Maschinen lassen erahnen wieviel Arbeit die Ernte macht.Aber du machst dabei einen glücklichen Eindruck.Jetzt kannst du weiterreisen und dir mit Lisa ein paar schöne Wochen machen.Wir wünschen euch eine tolle Zeit und viel Spass.
    L.G.Opa und Oma

  4. Hallo Hexe, ich bin so was von gespannt auf euren Girls Trip. Das Konto sollte ja nun wieder gut gefüllt sein und spannenden Unternehmungen steht nichts mehr im Wege. Viel Spaß mit Lisa und eine tolle Zeit

Schreibe einen Kommentar zu Bine Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert