Hier folgt nun der letzte Teil meiner Reise mit Lisa. Von Melbourne über die Great Ocean Road und weiter bis nach Adelaide.

Am 4. März erreichten wir spät abends die Küste von Melbourne und gingen von Bord. Kulinarisch gesehen war unsere Reise ein Träumchen. Zumeist gab es entweder sehr leckeres Essen auswärts oder unsere Campingkocher mit der einen Platte durfte mal so richtig zeigen was in ihm steckt.

An den Abenden nach den Fährfahrten gab es dann aber doch Fastfood, dieses Mal Burger. Nach einem frühen Aufbruch am Morgen mussten wir einen kurzen Abstecher nach „Lara“ machen. An diesem Ort hätte ich schließlich schlecht einfach vorbei fahren können. Mehr als das Ortsschild haben wir aber zugegebenermaßen nicht gesehen.

Schließlich waren wir auf dem Weg nach Torquay. Dem Beginn der Great Ocean Road. Von der Existenz dieses Surferörtchens wusste ich sehr nicht einmal, doch um es in Lisas Worten zu sagen: Wir waren beide schockverliebt.

Dieser gar nicht mal so kleine Küstenorte ist die Heimat vieler großer Surfmarken und verfügt dementsprechend über deren Läden und Outlets, aber es gibt auch viele süße kleine Boutiquen mit orignellen, zum Teil selbstgefertigten Sachen.

Naheliegender Weise, wollten wir dann auch selber aufs Brett, anstatt nur die Ausrüstung zu bestaunen. Am nächsten Morgen hatten wir also zwei Stunden Unterricht bei Curly Kevin (ja, er hatte Locken und ja, er hat sich selber so genannt) bevor wir für den Rest des Tages die Ausrüstung weiter nutzen durften.

Es hat unglaublich Spaß gemacht wieder auf dem Surfbrett zu stehen und die Bedingungen waren auch noch sehr gut. Es könnte sein, dass wir Ganze auch ein klitzekleines Bisschen verklären, aber Torquay war definitiv unser Lieblingsort.

Schweren Herzens fuhren wir dann am nächten Mittag weiter. In Anglesea lagen wir am Strand, haben auf dem weiteren Wege das Splitpoint Lighthouse angesehen und in Lorne eine Eisschokolade getrunken, bevor wir unser Nachtlager in Apollo Bay aufschlugen.

Der nächste Tag war als Erkundungstag des Cape Otway Nationalparks eingeplant. Nach einem sehr kurzen Rundweg durch den Regenwald, fuhren wir noch ein Stück gen Süden, um uns den Leuchtturm an der Spitze des Kaps mal aus der Nähe anzusehen. Leider hätte schon das Betreten des Geländes 20 Dollar gekostet.

Wir beschlossen daher, lieber wandern zu gehen und uns einen Wasserfall anzuschauen. Circa einen Kilometer vor besagtem Ziel trafen wir auf einen riesigen, menschenleeren Strand mit enormen Wellen und beeindruckender Kulisse. Ganz für uns allein.

Als wir uns irgendwann überwinden konnten weiter zu gehen, stellte sich dann raus, dass australische Wasserfälle im Sommer schon mal recht trocken sein können.

Also zurück zum Strand!!:

Der nächste Tag stand mal wieder unter dem Motto Tiere. Mit Kayaks ging es raus zu einer Seehund Kolonie. Die Tierchen saßen nicht nur auf dem Felsen sondern waren auch überall im Wasser und schwammen um unsere Kayaks herum.

Die Natur hier packt mich einfach immer wieder und zeigt wie unglaublich schön und schützenswert sie ist.

Am darauf folgenden Tag sahen wir uns bei strahlendem Sonnenschein die bekanntesten Highlights der Great Ocean Road an. Die 12 Apostel, Loch Ard Gorge und die London Bridge. Wiedereinmal Felsformationen, aber dieses Mal sehr sehenswert.

An diesem Abend erreichten wir auch Warrnambool, den letzten Ort auf dieser Küstenstraße. Eigentlich waren die beiden nächsten Tage nur zum Entspannen und Surfen gedacht, aber leider machte uns das Wetter da einen Strich durch die Rechnung.

Kein Grund den Kopf hängen zu lassen, wenn in Port Fairy das jährlich Folk Festival ansteht. Die Tickets für dieses Event sind unglaublich teuer und es wäre auch glaube ich nicht meine Musik gewesen, dennoch war es ein unglaublich schöner Tag.

Die ganze Kleinstadt lebt für dieses Festival. Die Straßen sind danach benannt, jeder hat ein Eintrittsbändchen und alles ist beschildert. Zudem waren an diesem Sonntag alle Geschäfte geöffnet, überall spielten Straßenmusiker und es gab verschiedenste Stände mit Kleidung, Büchern, etc.

Wir haben noch ein supersüßes Kaffe getroffen und beim Schießen der folgenden Fotos hat uns auch niemand schief angeschaut (wir haben generell selten Aufmerksamkeit auf uns gezogen. Vor allem weil die Alarmanlage meines Autos nicht spätestens jeden zweiten Tag losgegangen ist.)

Nach einer weiteren Nacht in Warrnambool, hat mein Auto morgens zwei neue Reifen bekommen, es gab ein Frühstück in dem süßen Caffè in Port Fairy und uns standen sie sieben Stunden Fahrt bis Adelaide bevor.

Auf Hälfte der Streckr gingen wir nachmittags surfen, leider mit kaum vorhandenen Wellen.

Adelaide erreichten wir früh am nächsten Vormittag. Da wir vor unserer Ankunft am Campingplatz allerdings noch einkaufen und Brötchen und Cider besorgen wollte, verzögerte diese sich jedoch erheblich. Ich glaube ich bin selten so glücklich in meinen Klappstuhl gesunken wie an diesem Nachmittag.

Adelaide selbst ist eine sehr schöne, sehr grüne und sehr lebenswerte Stadt. Wir verbrachten den ersten Abend am Henley Beach.

Die Stadtführung am nächsten morgen war etwas überflüssig, aber ganz nett. Wir stromerten weiter durch die Stadt, ich habe zwei neue Bioshirts gefunden und wir entdeckten ein schönes Food Festival. März ist generell ein Festival Monat in Adelaide, mit teilweise vier Festivitäten zur gleichen Zeit.

Wir waren noch rechtzeitig zum FringeFestival gekommen, welches die Stadt abends in bunte Lichter taucht und generell an vielen Orten stattfindet. So wie eben unsere kleines Essens- und Showparadies.

Nachdem unsere Surfpläne für den nächsten Tag wieder einmal vom Wetter vereitelt wurden, könnten wir uns ein opulentes Frühstück, bevor wir durch die Außenbezirke Adelaides tingelten.

Abends sahen wir uns eine beeindruckend Akrobatikshow an und genoßen unseren letzten gemeinsamen Abend.

Den letzten Abend nach vier wunderschönen Wochen, voller Rumfahren, gutem Essen, Begeisterung für die Natur, Beseitigung von Chaos, leicht erzwungenen Spieleabenden, unzähligen Sonnenauf- und untergängen, Profisurfen, Erzeugung von Chaos, süßen Botiquen, tiefen und nicht ganz so tiefen Gesprächen, Fotoshootings, auslösen von Alarmanlagen, Warten auf Autoreparaturen, Lachen, Selfies, schnellem und weniger schnellem Gehen, Felsformationen, interessanten, sympathischen und skurrilen Menschen und einem ganzen Haufen von Erinnerungen die ich nie mehr missen möchte.

Liebeste Grüße gehen raus an ein wunderbares Cousinchen, das sogar noch cooler ist als vor zehn Jahren.

Frohe Ostern euch allen und im nächsten Bericht hole ich dann mal wieder zur Echtzeit auf.

Liebe Grüße,

Lara

 

Roadtrip

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2 Gedanken zu „Roadtrip

  1. Hallo Lara
    Danke für den tollen Reisebericht und die wunderschönen Bilder.Sicher waren die 4 Wochen für euch eine unvergessliche Zeit.Es ist doch toll,dass Lisa und du so etwas erlebt und genossen habt.Dir wünschen wir für die Weiterreise und Arbeitssuche alles Gute und freuen uns auf den nächsten Bericht.
    L.G. Opa und Oma

  2. Es war sooooo schön

    Ich vermisse dich und unsere grandiose Zeit!!!

    Bis ganz bald!

    Grüße aus dem nicht ganz so weit entfernten Shanghai 🙂

    Lisa

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