Dieser Eintrag ist ein „was bisher geschah“ um euch mal schnell wieder auf den neuesten Stand zu bringen. 

Vorab: Eine Hühnerfarm ist kein Ponyhof, dieser Artikel enthält auch eher unschöne Details.

Die sieben Wochen auf der Hühnerfarm waren eine gute Zeit, die unheimlich schnell verflogen ist.

Zwischen arbeiten, quatschen, kochen, putzen, Eisschokolade und Bier trinken, telefonieren bei Sonnenuntergang, Hühner wieder reintreiben und Lagerfeuer verflossen die Wochen in angenehmer Gesellschaft.

Der Kreislauf des Lebens auf einer Hühnerfarm ist leider etwas weniger romantisch als von Disney dargestellt. Die Hennen werden im Alter von circa 76-78 Wochen geschlachtet, da die Eier qualitativ nicht mehr gut genug sind. Ein Huhn könnte normalerweise sieben bis acht Jahre leben.

Wir Mädels hatten mit der Schlachtung glücklicherweise nichts zu tun. Die Jungs auf der Farm sowie einige extra für die drei Tage eingestellte Saisonarbeiter durften durch den Stall laufen und die Hühner per Hand fangen und in große Container werfen, in welchen sie vergast werden.

Die gute Nachricht: Hühner sind vollständig recylebar. Nach einigen Wochen des Kompostierens werden die Überreste als Dünger verwendet oder als proteinreiches Mehl an Schweine verfüttert.

In meinen letzten Tagen auf der Farm kamen dann neue Hühner für diesen Stall. Für uns persönlich deutlich nerviger als der Kill. Wir mussten nämlich mitanpacken.

Zweimal täglich kam ein Lastwagen voller Käfige und wir mussten für circa eine Stunden, den Stall in dem wir eigentlich arbeiteten verlassen und ausladen.

Auf großen Rollwagen befanden sich 12 Käfige a 10 Hühnern die in ihr neues zuhause sollten. Also Käfige reinrollen, den obersten öffnen, mit beiden Händen hinein greifen, so viele Hühner wie möglich packen und in die Nestboxen werfen.

Es klingt brutaler als es tatsächlich ist. Dem Federvieh passiert dabei nichts, allerdings gerät es (verständlicherweise) in Panik sobald es gepackt wird. Daraus resultierend bekamen wir einige Kratzer, Kot und Flügelhiebe ab. Ein wahrer Traumjob.

Dementsprechend war ich nicht traurig nach drei Tagen des Hühner entladens meinen Rucksack zu packen, das Auto zu putzen und loszufahren.

Auf meinem Weg die Westküste hinauf war ich überrascht wie schön das Städtchen Geraldton doch ist und wurde richtig gehend zum Frühaufsteher.

Morgens um sieben wanderte ich durch den menschenleeren Kalbarri Nationalpark, welcher von Schluchten und Bächen durchzogen ist und einfach so friedvoll war. Der Fluss war so ruhig, das alles sich spiegelte und die Natur war einfach wunderschön.

Bei meiner Rückkehr am Parkplatz um elf Uhr, hatte sich die Menschenleere wieder deutlich reguliert.

Bald kam ich an den nördlichsten Punkt meiner Reise: Exmouth.

Exmouth ist eine recht kleine Stadt, nahe am Ningaloo Reef gelegen. Dieses Riff war Ziel meiner Reise.

Nachdem ich in der Stadt einen neuen Badeanzug und Flossen erstanden und mir in der Bücherei neue Bücher ertauscht hatte ging es in den Nationalpark an der Küste.

Leider war das Wetter ziemlich ekelhaft. An meiner angesteuerten Schnorchelstelle befand sich niemand im Wasser. Da es windete und nieselte und der Himmel grau-schwarz verfärbt war, beschloss ich dann wohl doch nicht an einem menschenleeren Strand allein ins Wasser zu gehen.

Grade als ich abfahren wollte, hielt neben mir ein weiteres Auto mit einer jungen Frau. Wir beschlossen uns das Meer nocheinmal gemeinsam anzusehem und zu zweit zu schnorcheln. Nachdem wir knöcheltief drin standen und dabei von unzähligen Quallen umtanzt wurden, die vermutlich vom Wind hereingetrieben worden waren, brachen wir die Unternehmung doch ganz schnell ab.

Ich habe mich dann einfach mit meinen neuen Büchern ins Auto gekuschelt und die Leute bedauert, die im Zelt schlafen müssen.

Der nächste Tag verlief ähnlich, da sowohl die Straße zu einer Wanderung die ich gerne gemacht hätte als auch die Zufahrt zu einer weiteren Schnorchelstelle völlig überflutet waren.

Auch am darauffolgenden Tag hat es geregnet, das hat mich allerdings nicht daran gehindert einen der besten Tage überhaupt zu haben.

Tatsächlich war dieses Erlebnis aber so wundervoll, das ihm ein eigener Bericht gewidmet werden muss und es nicht mit toten Hühner und Regenpfützen in einem Atenzug genannt werden darf.

Ich mache mich aber sofort ans Schreiben und in wenigen Tagen folgt hier der Bericht.

Liebe Grüße,

Eure Lara

PS: Meine lange Abwesenheit hier resultierte aus wenig Zeit auf der Farm und auch dem Gefühl nicht viel zu berichten zu haben. Als ich mich jetzt jedoch einmal ans schreiben begeben habe, konnte ich nicht einfach vorspulen bis zum vorgestrigen Tag, sondern wollte auch den Rest zumindest kurz zusammenfassen, der allerdings wie schon erwähnt einfach nicht in einen Bericht mit so einem tollen Tag passt.

Also hier das durchwachsenen Update und in ein paar Tagen dann das Highlight.

 

Update

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