Von meinem bisher besten Farmjob auf einer Hühnerfarm, Ausflügen zum Countrypub und einem unglaublich leckeren Geburtstagskuchen.

Ich befinde mich derzeit 2,5 Stunden nördlich von Perth und 20 Minuten von der Küste entfernt auf einer Hühnerfarm. Es hat diesmal zwar deutlich länger gedauert mit der Jobfindung, dafür ist das Ergebnis aber auch wirklich gut.

Ich wohne zur Zeit mit acht weiteren Mädels, alles europäische Backpacker, auf dem Gelände der Farm. Eigenes Zimmer, eigenes Bad, Küche mit Spülmaschine, Ofen und Gefriertruhe und nur besagte 20 Minuten zur Küste. Quasi das Paradies auf Erden.

Es gibt acht Ställe, in welchen jeweils 25.000 Hühner leben und legen. Unser Job ist es die Eier abzupacken, stündlich durch den Stall zu gehen und die auf dem Boden liegenden Eier einzusammeln, dabei auch die toten Hühnchen mitzunehmen, auszumisten und am Ende des Tages den Packraum inklusive Maschine zu reinigen.

Die Eier kommen auf Fließbändern aus dem Stall in den Packraum und werden dort von einer Maschine auf dreißiger Paletten gesetzt. Wir sortieren dreckige und kaputte Eier aus und stapeln die Paletten zu sechser Packs. Zwölf dieser Stapel bilden eine Lage auf einer großen Palette, welche wiederum am Ende aus fünf Lagen besteht.

Meine erste Woche verlief noch ein wenig anders. Nach einem Tag Training hieß es für mich erstmal nur noch im Kreis laufen. Denn in einem der Ställe sind die Hühner noch sehr jung und legen die Eier nicht wie erwünscht in ihre Boxen, von welchen diese auf ein Fließband rollen würden und so in den Packraum gelangten, sondern auch auf den Boden.

Ich bin daher morgens die ersten drei bis vier Stunden konstant durch diesen Stall gelaufen und habe alle Eier eingesammelt. Immer und immer wieder. Sobald nämlich ein Ei irgendwo liegt findet sich garantiert ein Huhn, welches ein zweites dazu legt. Wenn man dem Ganzen dann zulange seinen Lauf lässt, besteht keine Chance mehr der Lage Herr zu werden.

Diese Aufgabe hat dazu geführt, dass ich mein erstes Wochenende durcharbeiten konnte und sehr gut bezahlt wurde, anstatt wie für die Neuen üblich die ersten Wochen nur Montags bis Freitags zu arbeiten. Samstags bekommen wir 1,5faches Gehalt und Sonntags sogar das zweifache.

Ein Arbeitstag dauert circa von sechs Uhr bis ein Uhr und abends nochmal 40 Minuten um unsere ab zehn Uhr morgens freilaufenden Hühner wieder reinzutreiben.

Aufgrund des höheren Gehaltes müssen wir am Wochenende früher mit allem fertig werden.

Ich habe zur Zeit das unglaubliche Glück sechs Tage pro Woche zu arbeiten und meinen freien Tag unter der Woche zu haben.

Ich weiß diesen Job so zu schätzen und freue mich wieder mit netten Leuten zusammen zu leben und stündlich bezahlt zu werden. Dennoch ist es so unglaublich genial einen Ort zu haben an den ich an meinen freien Tagen fahren kann.

Coorow: 140 Kilometer nordöstlich von mir liegt diese etwas verschlafene kleine Stadt die ich normalerweise vermutlich nicht einmal durchquert hätte. Wie es der Zufall so wollte arbeitet Vera jedoch zur Zeit in dem dortigen Countrypub.

Und so habe ich mich die letzten zwei Male an meinem letzten  Arbeitstag ins Auto gesetzt und bin rüber gefahren. Eis auf dem Balkon, philosophische Gespräche zum Sonnenuntergang, ein Bierchen (vielleicht auch zwei) an der Theke, eine Runde Billiard (oder drei oder vier) und am nächsten morgen Pfannkuchen oder French Toasts zubereiten und auf dem Balkon essen.

Letzte Woche gab es zu dem abends noch anlässlich meines Geburtstages einen unglaublich leckeren Schokoladenkäsekuchen mit Oreos und Honeycombz (meine absolute Lieblingssüßigkeit) obendrauf. Und Kerzen zum auspusten. Vielen lieben Dank Vera.

Ansonsten genieße ich meine freien Tage am Strand oder sitze draußen auf der Farm und erfreue mich an der frischen Luft nach einem Tag im Stall.

Liebe Grüße,

Eure Lara

Hier geht’s ja zu wie im Hühnerstall

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